„Akupunktur bewegt Qi.“ So lässt sich am kürzesten beschreiben, was Akupunktur macht und wie es wirkt. Aber wie kann man sich das vorstellen?
Das Qi fließt in den Meridianen, oder Leitbahnen, die ähnlich den Blutgefäßen und Nerven netzartig unseren Körper überziehen.
Fließt das Qi frei und harmonisch in den Meridianen wie das Wasser in einem Bach ist alles gut, der Mensch ist gesund und fühlt sich wohl.
Kommt es aber zu Stagnationen und einer Störung des Qi-Flusses – wie bei einem kleinen Staudamm im Bach – kann das zu akuten Beschwerden oder Krankheiten führen. Durch das Setzten von Akupunkturnadeln an ausgewählten Punkten werden diese Stagnationen beseitigt, das Qi kann wieder ungehindert fließen und die Beschwerden bessern sich.
Moxibustion
Neben der Körperakupunktur gibt es noch zwei weitere Akupunkturformen. Eine davon ist die Moxibustion, auch kurz Moxa genannt. Hier werden nicht unbedingt Nadeln gesetzt, sondern die Akupunkturpunkte durch das Verbrennen von Moxakraut (Beifuss) erwärmt.
Moxakraut gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, z.B. sogenannte Moxazigarren oder kleine Moxarollen zum Aufstecken auf die Akupunkturnadeln, es wird allerdings nie direkt auf der Haut verbrannt.
Die Anwendung von Moxa ist etwas sehr angenehmes, da es eine ganz wohlige, in die Tiefe gehende Wärme freisetzt. Dieses Verfahren kommt bei Beschwerden zur Anwendung, die durch Kälte verursacht wurden oder damit einhergehen, wie z.B. Menstruationsbeschwerden.
Ohrakupunktur
Außerdem gibt es noch die Ohrakupunktur. Das Ohr stellt eine Somatotopie, also eine Abbildung des menschlichen Körpers dar. Auf dem Ohr finden sich Punkte, die einen Bezug zum Bewegungsapparat und den inneren Organen haben, aber auch Punkte, die psychische und emotionale Aspekte abdecken. Ohrakupunktur kann unabhängig von, oder als Ergänzung zur Körperakupunktur eingesetzt werden und spielt z.B. in der Suchtbehandlung und Rauchentwöhnung eine wichtige Rolle.
Ist Akupunktur schmerzhaft?
„Akupunktur muss weh tun, damit es auch hilft.“ Das stimmt nicht, seien Sie unbesorgt. „Akupunktur darf nicht weh tun!“ war dagegen der Anspruch eines meiner Lehrer, dem ich unbedingt Folge leiste.
Zwar spürt man den Einstich der sehr dünnen Einmalnadeln – mal mehr, mal weniger, mal gar nicht – danach spürt man idealer Weise nichts, außer dem angenehmen und entspannten Zustand, in den einen die Akupunktur versetzen kann.